Interaktionen zwischen Medikamenten und Mikronährstoffen

Mikronährstoffe und Medikamente

benutzen im menschlichen Organismus die gleichen Transport- und Stoffwechselwege. Diese Wege werden zur Resorption, Metabolisierung und Elimination genutzt.

Bei der Einnahme eines oder sogar mehrerer Arznei­mittel besteht somit immer das Risiko für Interaktionen mit dem Stoffwechsel essenzieller Mikronährstoffe.


Hierdurch besteht die Gefahr,

das sowohl die Wirkung des Medikaments sowie auch die physiologische Funktion eines Mikronährstoffes (Vitamine, Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe etc.) gestört wird.

Jedoch läuft kaum ein physiologischer Prozess unseres Körpers ohne die Beteiligung eines dieser Biokatalysatoren
ab.

Das bedeutet, das langfristig eine Beeinträchtigung des Mikronährstoffstatus durch die Einnahme von Medikamenten nicht ohne Folgen bleibt.

Ziele

der medikationsorientierten Supplementierung von Vitaminen, Mineralstoffen und anderen bioaktiven Mikronährstoffen:

  • Erweiterung der Therapiemöglichkeiten
  • chronisch- degenerativer Erkrankungen
  • Minimierung der Krankheitsrisiken
  • Reduzierung der Nebenwirkungen und somit
  • Verbesserung der Lebensqualität


Beispiel 1: Statine (Cholesterinsenker) und Coenzym Q10

Statine hemmen nicht nur die Synthese des Cholesterins, sondern auch die anderen, aus Isopentenylpyrophosphat
aufgebauter Biomoleküle, wie die des körpereigenen Coenzym Q10. Bereits Anfang der 1990er Jahre berichteten
die ersten Studien über eine Abnahme der Coenzym Q10- Konzentrationen im Serum durch Statine.

Mittlerweile liegen über acht kontrollierte Studien am Menschen vor, die eine Beeinträchtigung des Coenzym Q10- Status unter Statingabe belegen.

Studien an Patienten mit Hypercholesterinämie zeigen eine signifikante und dosisabhängige Reduktion der Coenzym
Q10-Spiegel im Serum unter einer Therapie mit Pravastatin oder Lovastatin.

In einer aktuellen Studie an Patienten, die unter der Therapie mit Statinen Muskelschmerzen und Myopathien
entwickelten, führte eine 30-tägige Supplementierung von Coenzym Q10 zu einer deutlichen Reduktion der
Schmerzen.

Beispiel 2: Magensäureblocker (Ulkustherap.) und Vitamin B12

Protonenpumpenhemmer (z.B. Omeprezol) und H²-Blocker (z.B. Ranitidin) können bei langfristiger Anwendung durch eine Reduktion der Vitamin B12-Resoprtion signifikant verminderte Vitamin B12-Serumspiegel hervorrufen.

Bis zu 40% der älteren Menschen über 60 Jahre weisen als Folge einer atrophischen Gastritis einen Vitamin B12-Mangel auf. Im Hinblick auf die Vitamin B12-Versorgung ist eine langfristige Medikation mit Protonen­pumpen­hemmern bei diesen Patienten besonders problematisch.


Mikronährstoffdefizit bei älteren Menschen

Ältere Menschen weisen bereits ohne die Einnahme von Medikamenten einen schlechten Mikronährstoffstatus auf.
Somit verdient hier die adäquate Versorgung mit bioaktiven Nährstoffen unter der Medikation besondere Aufmerksamkeit.

Im Durchschnitt nehmen 65-Jährige und ältere Personen regelmäßig 2 bis 3, über 80-Jährige täglich 4 bis 6
verschiedene Arzneimittel. Mit jedem zusätzlich eingenommenen Medikament steigt das Risiko für arzneimittelinduzierte Störungen des Mikronährstoffhaushalts.

Eine Vielzahl von unerwünschten Arzneimittelwirkungen (z.B. Appetitverlust, Mundtrockenheit, Geschmacks­störungen) kann die allgemeine Nahrungsaufnahme und damit die diätische Versorgung mit Mikronährstoffen stören.

Daher sind ältere Patienten mit einer hohen Medikamenteneinnahme von einer Unterversorgung mit Mikro­nähr­stoffen besonders bedroht.

Individuelle Mikronährstofftherapie

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Quellennachweis: Interaktionen Arzneimittel und Mikronährstoffe, Gröber, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH